21. Internationale Tagung der Hugo von Hofmannsthal-Gesellschaft
in Kooperation mit der Universität Frankfurt und dem Freien Deutschen Hochstift
Hofmannsthal lesen
Frankfurt am Main, 3. bis 5. Oktober 2024
Hugo von Hofmannsthal war und ist einer der bedeutendsten Protagonisten der literarischen Moderne, ein Dichter und Dramatiker von internationalem Rang. Die kulturelle Wirkung und wissenschaftliche Würdigung seines Werkes stehen gegenwärtig an einem epochalen Schwellenpunkt.
2024 jährt sich der Geburtstag Hugo von Hofmannsthals zum 150ten mal. Bereits 2022 konnte mit dem Erscheinen des Bandes Reden und Aufsätze 4 das Großprojekt einer Kritischen Ausgabe der Sämtlichen Werke abgeschlossen werden. Damit liegt das Schaffen dieses vielseitigen Autors in unübertrefflicher Vollständigkeit und ausführlicher Kommentierung vor. Um lebendig zu bleiben, bedarf es jedoch der Leserinnen und Leser. Deshalb möchte die Hofmannsthal-Gesellschaft mit der internationalen wissenschaftlichen Tagung im Jubiläumsjahr erörtern, aus welchen Perspektiven und mit welchen Zugängen Hofmannsthals Werk auf neues Interesse und produktive Fortwirkung zählen kann. Unter der Leitformel Hofmannsthal lesen ist zu fragen nach der Aktualität und möglichen Resonanz, die ein semantisch vieldeutiges, literarisch komplexes Werk in einer nervösen zeitgenössischen Medienwelt zu erzielen vermag. Welche „Art des Lesens“ soll erhalten, gepflegt oder neu entwickelt werden? Wie lassen sich die Angebote der umfassenden Werkausgabe nutzen, etwa für ein junges oder erst einsteigendes Publikum? Dies wiederum stets im virtuellen Dialog mit einem Autor, der seinerseits ein literarisch hochgebildeter, exzessiver Leser war und sein eigenes Schreiben oftmals aus der Lektüre generierte.
Den skizzierten Fragen wird auf der Tagung in vielfältigen Formaten und aus unterschiedlichen Blickwinkeln nachgegangen. Ausgeleuchtet werden Hofmannsthals Reflexionen des Lesens und seine produktive Anverwandlung der literarischen Tradition, sowie die seinerzeit schon beobachtbaren Umbrüche der Medienkultur. Weitere Perspektiven kommen in zwei Podiumsdiskussionen zur Geltung. So diskutiert eine Runde aus den Bereichen Fachdidaktik und Schule darüber, ob und in welcher Weise Hofmannsthals Texte heute noch für den Schulunterricht Bedeutung haben und stellen beispielhaft schulische Projekte vor. Im Panel Hofmannsthal heute lesen sprechen prominente Akteure aus Literaturkritik, Theater und Verlagswesen über aktuelle Herausforderungen von Kulturvermittlung und Aufführungen. Kulturell gerahmt wird die Tagung durch die Eröffnung der Jubiläumsausstellung im Freien Deutschen Hochstift und eine Bühnen-Performance mit ausgewählten Texten des Autors.
Zur breiten Sichtbarkeit und Publikumsresonanz tragen auch weitere Impulse des Jubiläumsjahrs bei, so die Präsentationen der ersten großen Hofmannsthal-Biographie und der Edition des Ehebriefwechsels.